Front des Bugatti Divo Foto: Bugatti
Artikel Erstellt Aktualisiert

Wenn genug Geld nicht genug ist, um kaufen zu können

So kommen Sie bei einem limitierten Supersportwagen zum Zug

Autos wie der Ferrari LaFerrari werden nur "besonderen" Kunden angeboten. Wir erklären, wie Sie solch einer werden

 

Es ist der Traum vieler Autonarren: einmal einen Ferrari Monza SP1/SP2 besitzen. Oder einen Bugatti Divo. Einen McLaren Senna. Für die meisten ist das unerreichbar, allein schon aufgrund von gravierenden finanziellen Defiziten. Doch selbst ein prall gefülltes Bankkonto ist keine Garantie dafür, tatsächlich einen dieser Supersportwagen zu ergattern. Der Grund: Modelle wie der Ferrari Monza SP1 sind streng limitiert - und die Nachfrage ist groß. Die Verknappung sorgt für mehr Begehrlichkeiten. Ein gutes Geschäft für die Luxus-Hersteller. Bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes erzielen sie mit den in nur geringen Stückzahlen gebauten Spezialeditionen.

Front und Seite des Ferrari SP1
Foto: Ferrari

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Supersportwagen kaufen: Nicht jeder bekommt einen

Das führt dazu, dass selbst für viele Millionäre der Traumwagen ein Traum bleibt und sie verärgert sind, wenn dieser zerplatzt. Der 85-jährige Preston Henn verklagte Ferrari vor drei Jahren, weil sein Händler ihn nicht für “qualifiziert” genug für einen der limitierten Supersportwagen hielt. Und das, obwohl er im Laufe der Jahre 18 Modelle aus Maranello besaß. Er empfand die Ablehnung als rufschädigend. Ein anderer Sammler schickte dem ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Konzernchef Sergio Marchionne einfach unaufgefordert einen Scheck über eine Million Euro. Den begehrten La Ferrari Aperta bekam er trotzdem nicht.

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Nur “besondere” Kunden bekommen die Chance

Glücklicher konnte sich Robert Herjavec schätzen. Der Kroate brachte es im Bereich Internet Security zu viel Geld und twitterte die Ankunft seines LaFerrari, von dem nur 499 Exemplare hergestellt wurden, vor fünf Jahren live. Im Gespräch mit dem US-Magazin “Wired” brachte er danach ein bisschen Licht ins Dunkel der vielen Mythen, die sich um den “Bestellvorgang” eines Supercars bei dem italienischen Hersteller ranken. Das Procedere ist im Prinzip simpel. Die Ferrari-Händler schlagen vor, wer ein Auto erhalten soll. Diese Liste geht nach Maranello, wo der Konzern entscheidet, wer sein Bankkonto wirklich erleichtern darf. Die Auserwählten dürfen dann nach Italien, wo sie als erste die Pläne für das neue Supercar begutachten können. Aber selbst für den Kunden ist zu diesem Zeitpunkt nichts sicher: Sie bezahlen, weit vor der Premiere des Autos, ohne jegliche Garantie, wann der Sportwagen fertig ist. Stattdessen wird der Lieferzeitraum immer enger, bis der Ferrari wirklich irgendwann vor der Tür steht. Bei Aston Martin läuft es ähnlich. CEO Andy Palmer erklärte dem “Wall Street Journal”, dass es eine Liste mit 500 “besonderen” Kunden gibt, die dann angerufen werden, wenn ein neues Sondermodell auf den Markt kommt.

Front des Ferrari LaFerrari
Foto: Ferrari

Mit “LOVE” limitierte Supersportwagen kaufen

Aber wie bekommt ein Sportwagenfan einen Händler dazu, gerade ihn für ein limitiertes Supercar vorzuschlagen? Die Wahrheit ist: mit Geld. Viel Geld. Und einer Menge Zeit. Ed Bolian, der das Portal VINwiki betreibt, eine Plattform, die die persönliche Geschichte individueller Autos erfasst, beschreibt es mit dem Akronym “LOVE”. “L” steht dabei für “Loyalty”, also Loyalität. Diese sollte nicht nur einer bestimmten Marke gelten, sondern auch einem speziellen Händler. Denn der empfiehlt im Falle von Ferrari die potenziellen Käufer der Supersportwagen. Das kann auch Robert Herjavec bestätigen: “Sie benutzen die Supercars als Belohnung für besonders loyale Kunden”, erklärte er “Wired”. Das heißt also: je mehr Ferraris Sie im selben Autohaus kaufen, umso besser. Ein weiterer Tipp: Eine monothematische Sammlung verschafft Vorteile. Die Kunden der Supercars dienen auch als Botschafter der Marke. Steht der LaFerrari neben einem McLaren, einem Lamborghini und einem Pagani, sagt das nur aus: Sie lieben schnelle Autos. Parkt er stattdessen in einer Garage mit Testarossa, 250 GTO, Dino, 488 GTB, heißt das: Sie lieben Ferraris.

Heck des Bugatti Divo
Foto: Bugatti

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Mehr ist immer mehr, wenn Sie einen Supersportwagen kaufen wollen

Der zweite Faktor laut Ed Bolian sind “Optionen”, also Extras in der Ausstattung. Damit verdienen die Autohersteller wirklich Geld. Je mehr Extras, umso höher der Gewinn. Da es bei einem Supersportwagen darum geht, als Kunde aus der Masse herauszustechen, heißt das: Ordern Sie so viel wie möglich. Bolian bringt es in seinem YouTube-Video auf den Punkt: “Ferrari bekommt im Jahr 10.000 Bestellungen. Da können sie nicht jeder Beachtung schenken. Aber wenn Sie für 200.000 Dollar Extras bestellen, dann haben Sie ihre Aufmerksamkeit.” Was ihn zum nächsten Punkt seiner Ausführung bringt: “Volume”, die schiere Masse. Das heißt, auch wenn es schmerzhaft ist, besonders für das eigene Portemonnaie: Wer einen limitierten Supersportwagen ergattern will, sollte so viele Autos des Herstellers kaufen, wie er sich leisten kann. Und zwar über Jahre hinweg immer wieder, mit einer möglichst hochwertigen und individuellen Ausstattung. Nur so bekommt er die Aufmerksamkeit, die er benötigt, um in den erlauchten Kreis bevorzugter Kunden zu gelangen.

Seitenansicht des Aston Martin Valkyrie
Foto: Aston Martin

Ein volles Konto reicht nicht, um einen Ferrari zu kaufen

Geld allein reicht dazu aber nicht. Zeit ist ein wichtiger Faktor, beziehungsweise die Zeit, die Sie bereit sind aufzuwenden, um an Ihr Traumauto zu kommen. Je mehr Sportwagen Sie kaufen, desto mehr Einladungen des Herstellers trudeln bei Ihnen ein. Zu Besitzer-Treffen, exklusiven Rennserien, Luxusmessen, sprich zu “E” wie “Events”. Bolian rät: “Gehen Sie zu allen.” So bauen Sie eine persönliche Beziehung zum Hersteller und anderen Fans der Marke auf. Der Nachteil: Jede dieser Veranstaltungen ist teuer. Bolian schätzt, dass sie der ersehnte Luxussportwagen am Ende mit Extrausstattungen und Events eine Million Dollar mehr kostet, als der eigentliche Preis. Eine Investition, die sich allerdings lohnt. Für einen LaFerrari mussten Käufer 2013 1,3 Millionen Euro bezahlen. Mittlerweile ist er bis zu acht Millionen wert. Und Spaß ihn zu fahren, macht es auch noch.

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Foto Christian Finke

Christian Finke
CEO AIL Leasing & Finance

„Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner zum Thema »Supersportwagen«. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“