Nur echt mit acht Cupholdern
Koenigsegg Gemera: Kampfjet oder Alltagsauto?
Der Gemera ist der erste Viersitzer von Koenigsegg und soll alltagstauglich sein. So weit das mit 1700 PS möglich ist
Elektromotoren sind das Thema der Stunde. Sie sollen den Volumen-Autoherstellern helfen, den CO2-Flottenausstoß zu senken. Doch auch die Hersteller von Supersportwagen haben die E-Motoren für sich entdeckt. Wenn auch aus einem ganz anderen Grund: Sie liefern mehr Leistung. Das neueste Beispiel dafür ist der Koeniggsegg Gemera, der drei Elektromotoren mit einem herkömmlichen Antrieb kombiniert. Der Benziner klingt zunächst nicht sonderlich spannend: Er verfügt nur über drei Zylinder. Doch es handelt sich schließlich um einen Koeniggsegg. Der Mittelmotor trägt das Kürzel “TFG”, was für “Tiny Friendly Giant” steht. Die gerade einmal zwei Liter Hubraum produzieren 600 PS, wiegen nur 70 Kilogramm und passen in einen kleinen Koffer.
Anzeige
Der Koeniggsegg Gemera sprintet in 1,9 Sekunden auf 100 km/h
Hinzu kommen an jedem Hinterrad und an der Kurbelwelle jeweils ein E-Motor, die das System unterstützen. Sie produzieren 1100 PS. Das macht zusammen 1700 PS und sorgt für ein maximales Drehmoment von 3500 Nm. Nur um das in Relation zu setzen: Der Tesla Model S schafft maximal 1.140 Nm, ein Porsche Turbo S 700 Nm. Der Sprint auf 100 km/h soll so in 1,9 Sekunden gelingen. Rein elektrisch schafft der Koeniggsegg Gemera eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Mit Unterstützung des Benzinmotors sind es 400 km/h. Noch Fragen?
Wir starten mit dem Driven-Luxury-Cars-Newsletter durch. Registrieren Sie sich jetzt und profitieren Sie von den Vorteilen unseres Premium-Services. Kostenlos und jederzeit kündbar.
Koeniggsegg Gemera: Ein alltagstauglicher Kampfjet?
Die Hybrid-Technik brachte Koeniggsegg bereits mit dem Regera auf die Straße, doch der Gemera ist für den schwedischen Supercar-Experten trotzdem eine neue Erfahrung. Es ist der erste Viersitzer in der Geschichte der Firma, ein Projekt, an dem Christian von Koeniggegg 17 Jahre lang arbeitete: ein Hypercar mit dem Alltagsnutzen eines GTs. Wobei das bei der schwedischen Firma natürlich relativ ist. Der Einstieg erfolgt über riesige, nach vorne klappende Türen, das soll mit Hilfe der fehlenden B-Säule den Einstieg erleichtern. Der Innenraum erinnert wie gewohnt mehr an einen Kampfjet als an ein Auto. Die Vordersitze bestehen aus Carbon und wiegen gerade einmal 17 Kilogramm. Memory Schaum passt sich an die Insassen an, die Vorder- und Rücksitze sind belüftet und beheizt.
Anzeige
Displays vorne und hinten im Koeniggsegg Gemera
Einmal drinnen angekommen, fällt der Blick auf das Glasdach, das es auch schon in den CC- und Agera-Modellen gibt. Monitore rechts und links ersetzen die Außenspiegel, in der Mitte findet sich jeweils ein riesiges Display, das Zugang zum Internet gewährt - vorne und hinten! Der Innenraum ist hauptsächlich mit Alcantara verkleidet und es gibt sage und schreibe acht Becherhalter. Vier beheizt, vier gekühlt. Das muss wohl der Alltagsnutzen sein, von dem Christian von Koeniggsegg spricht. Oder der Kofferraum, der es immerhin auf 200 Liter bringt. Das klingt nicht nach viel, ist aber immerhin fast doppelt so viel wie in einem Porsche 911 Turbo.
Der Koeniggsegg Gemera ist auf 300 Exemplare limitiert
Einen “niedrigen” Verbrauch verspricht Koeniggsegg übrigens auch. Die Reichweite der auf 300 Exemplare limitierten GTs liegt bei 1000 Kilometern - und das bei einem 75 Liter Tank. Das wären gerade einmal 7,5 Liter auf 100 Kilometer, von einem Fahrzeug mit 1700 PS. Ob das gelingen kann, ist bei einem Auto wie dem Gemera aber eher fraglich. Ebenso, ob bei bis zu 400 km/h wirklich noch jemand die Cupholder in Anspruch nehmen kann. Egal, ob das Getränk nun warm gehalten oder gekühlt wird.
Anzeige
Christian Finke |
„Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner bei der Finanzierung von Hypercars. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“ |