Sportkombi unter Starkstrom
Fahrbericht: Porsche Taycan GTS Sport Turismo
Nach der Taycan Limousine erhält nun auch der Sport Turismo das GTS-Abzeichen. Selten war ein Kombi so geladen.
„Elf Freunde müsst ihr sein“. Dieses Sepp Herberger zugeschriebene Zitat toppen die Sportfreunde von Porsche ganz locker. Wenn sie alle Kameraden mit dem Sportabzeichen GTS aufs Feld schicken, kann sogar noch ein Ersatzspieler auf der Bank Platz nehmen. Bereits zwölf GTS-Modelle hat Porsche in seinem Kader.
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„The Drivers Car“
Für den Aufpreis von 952 Euro gibt es beim Sport Turismo das freizeitorientierte, variable Heck mit üppigem Ladevolumen. Während der Kofferraum der Taycan Limousine 407 Liter fasst, sind es beim Sport Turismo 446, erweiterbar auf maximal 1.212 Liter. So kann auch mal ein Surfbrett oder ein Bike mitfahren. Dazu haben beide unter der vorderen Haube noch einen Stauraum von 84 Liter.
Porsche sortiert die GTS-Brüder im Taycan-Team oberhalb des Taycan 4S aber auch deutlich unterhalb des Superstars Taycan Turbo (500 kW/680 PS) ein. Taktisch soll der GTS die Rolle des sportlichen Leaders übernehmen. Porsche nennt ihn kurz „The Drivers Car“. Und diesem Anspruch werden beide Varianten vollends gerecht.
Bei Aktivierung von Launch Control schnappt sich der vollelektrische GTS in 3,7 Sekunden die 100 km/h-Marke, erst bei 250 km/h werden die flotten Sturm-Partner elektronisch eingebremst. Mit Software-Update verbessert der GTS Sport Turismo seine Reichweite leicht auf maximal 490 Kilometer, die 500-Marke knackt er im Gegensatz zur GTS-Limousine aber nicht ganz.
Sportlicher Ladeweltmeister?
Das Trikot vom Taycan GTS Sport Turismo ist sportlich geschnitten und bietet auf der Rückbank 4,5 Zentimeter mehr Kopffreiheit im Vergleich zur Limousine. Viele Details sind schwarz abgesetzt. An der Front, den Außenspiegeln, den Seitenscheibenleisten. Die Logos ebenfalls. Das serienmäßige Sport Design-Paket mit Bug- und Seitenschwellern verleiht dem fast fünf Meter langen Sport-Kombi einen muskulösen Körper, die LED-Matrix-Scheinwerfer mit mattschwarzen Tagfahrlicht-Elementen blicken entschlossen.
Innenraum: Mächtig Sportsgeist - und eine Weltneuheit
Innen zeigt der GTS dann richtig Sportsgeist. Heißt: Reichlich nachtgraues Kunstwildleder (heißt bei Porsche Race-Tex) an Armaturenbrett, Dachhimmel, Lenkrad und Mittelkonsole. Das Sport-Chrono-Paket fährt ebenso serienmäßig mit wie 18-fach elektrisch verstellbaren Sportsitze Plus mit eingesticktem “GTS-Wappen” oder die gebürsteten, schwarzen Aluminium-Leisten.
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Porsche-like Performance ?
Was den GTS Sport Turismo zum “Drivers Car” der Familie macht, liegt im Untergeschoss verborgen. Alles weitgehend bekannte Taycan-Technik, wie die Performance-Batterie Plus mit 93,4 kW/h, die dank 800 Volt-Technik und einer maximalen Ladeleistung von 270 kW mit Gleichstrom in nur 22,5 Minuten von 5 auf 80 Prozent auflädt. Oder die beiden E-Motoren, die denen der Turbomodelle entsprechen. Alles ist aber auf den neuen Charakter abgestimmt. Unter anderem wurden die Stabis um etwa 20 Prozent massiver ausgelegt, was Steifigkeit und Wankstabilität spürbar verbessert. Alle Fahrwerksysteme - inklusive Lenkung und Bremsen - sind deutlich auf Sportlichkeit und Agilität konditioniert, der elektronisch geregelte Allradantrieb reagiert noch wacher und kommt aktiven Fahrern entgegen. Für den feinen Strich - auch gerne mal auf einer Rennstrecke - helfen die adaptive Luftfederung, die optionale Hinterachslenkung und die Hinterachse vom Turbo.
Denn wie schon die Limousine, hat es auch der Sport Turismo faustdick hinterm GTS-Schild. Wenn der Stromer seine 850 Newtonmeter direkt nach dem Anstoß aufs Spielfeld stempelt, geht jedem Fan das Herz auf. Die Kraftexplosion, mit der 2,3 Tonnen-Starkstrom Richtung Horizont geworfen werden, ist ebenso unglaublich wie erschreckend souverän. Komplett ohne Antriebsschlupf mutiert der eben noch zahme Sport-Kombi zum Raubtier. Mit dem tiefen Schwerpunkt der Batterie und den hellwachen Regelsystemen wird aus kurvigen Landstraßen plötzlich die Nordschleife. Man könnte, wenn man wollte, aber darf natürlich nicht annähernd alles, was geht. Schon deshalb dürften künftige Eigner “The Drivers Car” regelmäßig zum Spielen mit auf die abgesperrte Rennpiste nehmen. Die Performance ist maximal Porsche-like, vor allem im modifizierten Sport-Modus, der die elektronischen Zügel mehr lockert als bei den anderen Taycan-Modellen. Bei engagierter Kurvenfahrt gelangen so bis zu 80 Prozent der Leistung an die Hinterräder und ermöglichen schon mal einen kleinen, kontrollierten Heckschwenk. Unterschiede zur Taycan-Limousine sind hier übrigens nicht spürbar.
Fazit zum Porsche Taycan GTS Sport Turismo
Beide Spielkameraden tragen das GTS-Emblem zu Recht auf ihrem Trikot. Taktisch besser aufgestellt, scheint der Sports Turismo mit seinem variablen Laderaum. Aber das ist natürlich allein Sache des Trainers.
SPX
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Christian Finke |
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