Grün ist der Tiefflug
Der Mercedes-AMG GT R
Hellgrün und sehr bissig: Der AMG GT R ist entwickelt für alle, die mit ihrem Wagen beste Rundenzeiten einfahren wollen.
Mit dem GT R brachte Mercedes-AMG Anfang 2017 ein neues Spitzenmodell der Sportwagen-Baureihe AMG GT auf den Markt: Beim auf 430 kW/585 PS erstarkten Spitzensportler haben die Konstrukteure jede Menge Motorsport-Technik integriert. Mit den Erfahrungen aus den AMG-Motorsporteinsätzen in der Formel 1 und der DTM ist der GT R gezielt für den Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert.
Die Daten sprechen schon mal für sich: In 3,6 Sekunden sprintet dieser Benz auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 318 km/h. Leichtbau mit Aluminium und Carbon, gezielte Versteifungen, der leistungsgesteigerte V8-Biturbo mit angepasstem Doppelkupplungsgetriebe, spezielle Aerodynamik mit aktiven Elementen sowie die aktive Hinterachslenkung - sind nur einige Details, die dem GT R zu mehr Performance verhelfen.
Mercedes AMG GT R: Preis
Wer nach nach dem Mercedes-AMG-GT-R-Preis fragt, dem macht Mercedes dieses Angebot: 165.410 Euro. Zwischen dem Standard-GT (340 kW/462 PS) für 117.280,45 Euro und dem stärkeren GT S (375 kW/510 PS) für 136.201,45 Euro liegt bereits ein Respektabstand von rund 20.000 Euro. Zum 50. Jubiläum von AMG gab es auch noch ein Sondermodell namens AMG GT C, das für 148.750 Euro angeboten wird. Erste Renneinsätze im Privatgebrauch konnte das Spitzenmodell seit März 2017 fahren, als die ersten Boliden ausgeliefert wurden.
Diese Zutaten machen aus dem Sportwagen AMG GT den Rennwagen GT R
Die motorsportseitigen Veränderungen sind beim Topmodell indes üppig. So wurde der 4,0-Liter-V8-Biturbo im Vergleich zum GT S um 55 kW/75 PS auf 430 kW/585 PS leistungsgesteigert, unter anderem mit Hilfe von neuen Turboladern. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe haben die Entwickler mit Eingriffen in Hard- und Software überarbeitet: So ist zum Beispiel der erste Gang nun länger, der siebte kürzer übersetzt.
Für höhere Kurvengeschwindigkeiten haben die Konstrukteure die Spur verbreitert, inklusive breiteren vorderen Kotflügeln aus Karbon und neuen hinteren Seitenwänden aus Aluminium. So finden auch größere Rad-Reifen-Kombinationen Platz. Auch das Dach des GT R ist aus Karbon.
Diverse aerodynamische Maßnahmen erhöhten den Bodenkontakt bei Höchstgeschwindigkeit um 155 Kilo, verglichen mit dem AMG GT. Unter anderem wird an der Fahrzeugfront ein aktives Karbon-Element eingesetzt, das bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h im Rennmodus automatisch etwa 4 Zentimeter nach unten ausfährt und den Luftstrom verändert. Dadurch wird der Wagen zusätzlich an die Fahrbahn gesaugt (Venturi-Effekt). Beim großen, starren Heckflügel lässt sich wie im Motorsport die Neigung des Flügelblatts mechanisch justieren. Dabei hat der GT R trotzdem einen geringeren Luftwiderstandsbeiwert als der AMG GT.
Zudem wurde speziell für den GT R das neue AMG-Gewindefahrwerk entwickelt, das dem Fahrer ermöglicht, die Federbasis mechanisch stufenlos je nach den eigenen Bedürfnissen oder der jeweiligen Rennstrecke einzustellen. Die serienmäßige, aktive Hinterachslenkung kommt ebenfalls erstmals bei einem Mercedes-AMG-Modell zum Einsatz. Das System verstellt elektronisch gesteuert die Hinterräder: Bis Tempo 100 werden sie in entgegengesetzter Richtung zu den Vorderrädern eingeschlagen, was einer virtuellen Verkürzung des Radstandes entspricht. Dadurch soll der Sportler agiler in Kurven einlenken. Bei mehr als 100 km/h schlägt das System die Hinterräder parallel zu den Vorderrädern ein, was einer Verlängerung des Radstandes entspricht und für mehr Fahrstabilität sorgen soll.
Mercedes AMG GT R: grün ist der Tiefflug
Das Design zitiert ja den wohl schönsten Mercedes überhaupt, den 300 SL Flügeltürer aus den 50ern. Es wirkt aber aus keinem Winkel altbacken und bieder, sondern verheißt schon im Stand aufregende Sportlichkeit auf der Höhe der Zeit. Das geht bei der Lackierung los: Die Sonderfarbe „AMG green hell magno“ ist nur für den GT R erhältlich und verweist auf die Entwicklung des Boliden auf der Nordschleife des Nürburgrings, der „Grünen Hölle". Dort fühlt er sich mit einer sehr schnellen Rundenzeit pudelwohl: 7:10,9 Minuten sind eine deutliche Ansage an alle sportlich ambitionierten Autofahrer. Auch an solche, die einem Auto mit Stern auf der Haube diese Sportlichkeit nicht zutrauen.