Front des LaFerrari Foto: Ferrari
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Der erste Hybrid aus Maranello

Ferrari LaFerrari: Mit der Kraft der drei Motoren

Der LaFerrari war Ferraris erster Sportwagen mit E-Motor-Unterstützung. Das sorgt für eine wahnsinnige Beschleunigung

Jedes neue Ferrari-Modell umweht ein Hauch Mysterium. Das gilt besonders für die limitierten Sondermodelle. Wie Interessenten eines dieser besonderen Autos ergattern können, ist ebenfalls etwas mysteriös. Einfach zum Ferrari-Händler des Vertrauens zu gehen, funktioniert zumindest nicht. Es geht nur über Beziehungen. Und eine umfangreiche schon bestehende Sammlung der exklusiven Sportwagen. Ansonsten wird es nichts mit dem Traum vom Supersportwagen aus Maranello.

LaFerrari Front und Seite
Foto: Ferrari

Stolzer Preis für einen LaFerrari

So ungefähr muss es auch 2013 abgelaufen sein, als Ferrari den LaFerrari vorstellte. Präsentiert wurde das rote Geschoss auf dem Pariser Autosalon, streng limitiert auf 499 Exemplare. Mehr als anschauen war für die meisten schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr drin. Alle LaFerrari waren bereits verkauft. Es gab mehr als 1.000 “Bewerber”, so zumindest die Legende. Preis? Unbekannt, Insider munkelten etwas von 1,2 Millionen Euro pro Sportwagen.

Ferrari LaFerrari Seitenansicht
Foto: Ferrari

Der Ferrari LaFerrari ist der erste Hybrid-Sportwagen aus Maranello

Vielleicht liegt das auch an der besonderen Bedeutung für den Konzern. Für Ferrari läutete der LaFerrari 2013 eine neue Ära ein. Zum ersten Mal kombinierte der Sportwagenbauer ein herkömmliches Aggregat mit einem Elektromotor. Natürlich nicht, um den CO2-Abdruck der Marke zu verbessern. Zwar liegt der, zumindest auf dem Papier und unter optimalen Bedingungen, mit 330 Gramm pro Kilometer um 50 Prozent niedriger als beim Vorgänger, dem Ferrari Enzo, aber das ist immer noch dreimal so hoch wie beispielsweise bei einem VW Golf. Die Hybrid-Technik dient bei dem Sportwagen der Leistungssteigerung. Der 6,5 Liter große V12 stammt weitestgehend aus dem Enzo, wurde allerdings auf 800 PS aufgeblasen. In Kombination mit zwei Elektromotoren, die zusammen nochmal 163 PS liefern, führt das zu vollkommen neuen Leistungshöhen. Tempo 100 ist in drei Sekunden erreicht, Tempo 200 in sieben Sekunden, Tempo 300 in 15 Sekunden und Schluss ist erst bei 350 km/h. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe übermittelt die Leistung dabei nur an die Hinterräder. Was für ein Sportgerät!

Heck des Ferrari LaFerrari
Foto: Ferrari

Im LaFerrari steckt viel Formel-1-Technik

Möglich ist diese wahnsinnige Beschleunigung unter anderem durch die Hybrid-Technik. Die Elektromotoren sorgen für viel Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen, sodass sich der V12 auf alles darüber konzentrieren kann. Der LaFerrari ist aber auch besonders leicht. Angeblich fertigte die Formel-1-Abteilung Chassis und Karosserie, die aus verschiedenen Carbonfasern besteht. Das drückte das Gewicht auf 1,3 Tonnen. Die F1-Piloten Felipe Massa und Fernando Alonso halfen bei der Abstimmung des Sportwagens. Alle Erfahrung aus dem Formel-1-Sport soll im LaFerrari stecken. Spoiler und Diffusoren fahren je nach Geschwindigkeit ein und aus. Wenn der LaFerrari Tempo 320 erreicht hat, erzeugt er angeblich so viel Abtrieb, dass er auch an der Decke fahren könnte.

Ferrari LaFerrari mit offenen Flügeltüren
Foto: Ferrari

2016 folgte eine Cabrio-Version des LaFerrari, der Aperta

Nur, was nützt das, wenn niemand den LaFerrari kaufen kann? 2016 gab es noch einmal eine Gelegenheit. Eine Serie von schweren Erdbeben zerstörte die kleine Gemeinde Accumoli in Italien, woraufhin Ferrari eine Sonderedition des LaFerrari baute, limitert auf ein einziges Exemplar, das in Daytona Beach versteigert wurde. Der Erlös: Sieben Millionen Dollar, die an die Erdbebenopfer gingen. Im selben Jahr folgte auch noch eine offene Version des LaFerrari, der Aperta, doch auch hier gingen viele Ferraristi leer aus. 210 Sportwagen bauten die Italiener, alle von ihnen waren nach einer exklusiven Kundenpremiere vergriffen. Dass ein LaFerrari auf dem Gebrauchtmarkt auftaucht, ist eher unwahrscheinlich. Aber man wird ja noch träumen dürfen.

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Foto Christian Finke

Christian Finke
CEO AIL Leasing & Finance

„Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner zum Thema »Ferrari«. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“

Autor

Portrait von Felix Reek

Felix Reek -

Redakteur