Rimac C_Two im Neonlicht, Front- und Seitenlicht Foto: Rimac
Artikel Erstellt Aktualisiert

Aus eins mach zwei

Rimac C_Two (Concept two): Schnellste Versuchung der Welt?

Die Testphase des neuen Supersportwagens der kroatischen Schmiede Rimac neigt sich dem Ende zu. Das Ergebnis ist brutal

1915 PS. Das muss man erst einmal sacken lassen. So viel wird der Rimac C_Two, oder auch “Concept Two” genannt, leisten, wenn er im nächsten Jahr auf den Markt kommt. Das sind 400 PS mehr als der Bugatti Chiron, der zur Zeit den inoffiziellen Titel als brutalstes Geschoss, das jemals den Asphalt zerpflügt hat, trägt. Doch der arbeitet mit einem konventionellen Antrieb und macht einen Höllenlärm. Der Rimac Concept Two ist ein Elektrosportwagen und nie lauter als ein leises Pfeifen. In 1,85 Sekunden beschleunigt er auf Tempo 100. Der Elektro-Supersportwagen dürfte damit in dieser Kategorie das schnellste Auto der Welt sein.

Heck des Rimac C_Two
Foto: Rimac

Anzeige

Die Firmengeschichte von Rimac beginnt mit einem 3er-BMW

Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Firmengeschichte des kroatischen Herstellers 2007 in der Garage von Mate Rimac begann. Dort baute seinen 3er-BMW der zweiten Generation eigenständig zum Elektroauto um. Aber nicht zu irgendeinem: Nach insgesamt fünf Transformationen leistete das “Grüne Monster” auf einmal 601 PS und raste in 3,3 Sekunden von null auf 100. Vom ursprünglichen E30 war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel übrig. Weswegen sich Mate Rimac entschied, gleich ein eigenes Auto zu entwickeln. 2013 stellte er es der Öffentlichkeit vor: den elektrischen Supersportwagen Rimac One mit 1088 PS. Eine konsequente Hochleistungsmaschine, die selbst Speed-Freaks wie dem “The Grand Tour”-Moderator Richard Hammond zu schnell war. Er verunglückte mit einem Exemplar bei einem Hill-Climb-Rennen schwer. Der Wagen brannte vollkommen aus, Hammond überlebte wie durch ein Wunder. Was seine Kollegen James May und Jeremy Clarkson nicht davon abhielt, ihn noch heute damit aufzuziehen.

Rimac C_Two im Windkanal
Foto: Rimac

Der Rimac Concept two ist bis zu 412 km/h schnell

Dass das Team von Rimac dieses gnadenlosen Humor teilt, zeigt auch das Nachfolgemodell. Im Inneren des Two befindet sich ein Feuerlöscher mit dem Hinweis: “Im Falle eines Hill Climb Rennens.” Der dürfte auch dringend nötig sein, denn die Leistung hat sich beim Rimac Concept Two fast verdoppelt. Das sorgt für eine Beschleunigung auf 300 km/h in 11,8 Sekunden und für einen Topspeed von 412 km/h. Es gibt vier Motoren, von denen jeweils zwei an jeder Achse mit eigenem Getriebe sitzen. Die Batterien sind T-förmig über den Rimac C-Two verteilt, hinter den Passagieren, im Unterboden und im Mittelmodul. Sie sollen tatsächlich eine Reichweite von 650 Kilometern ermöglichen – eine äußerst moderate Fahrweise vorausgesetzt. Was beim Rimac Concept Two sicher schwerfallen dürfte.

Rimac C_Two Innenraum
Foto: Rimac

Im inneren des Rimac C_Two steuert ein großes Display die Funktionen

Denn natürlich ist der kroatische Supersportwagen auf Leistung ausgelegt. Das Chassis besteht größtenteils aus Kohlefaser, die Crash-Strukturen wurden mit Aluminium und Carbon verstärkt. Ein Heckflügel sorgt je nach Fahrsituation für mehr Anpressdruck oder Bremswirkung beim Rimac Concept Two. Im Inneren zeigt sich die Digitalisierung, die auch vor Supersportwagen nicht Halt macht. Die Tacholemente sind digital, die meisten Funktionen steuert ein riesiges Display in der Mittelkonsole, wie man es auch aus den Elektroautos von Tesla kennt. Mit dem Unterschied, dass Rimac es nicht hochkant sondern vertikal eingebaut hat.

Rimac C_Two Flügeltüren
Foto: Rimac

Anzeige

Der Rimac Two soll autonom fahren

Der Einstieg über die Flügeltüren wird per Gesichtserkennung gewährt, gleichzeitig soll der Rimac C_Two bereit sein für auf autonomes Fahren der Kategorie "Level 4", die zweithöchste Stufe. Das heißt, der Sportwagen steuert und beschleunigt selbstständig, der Pilot muss das Steuer aber noch übernehmen können. Auf Level 5 fehlt auch das Lenkrad. Die wenigsten Kunden dürften sich den Rimac Concept Two aber zulegen, um die Hände untätig in den Schoß zu legen. Gerade absolviert der Sportwagen seine letzten Feinschliff-Runden auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im italienischen Nardo. 2020 sollen die ersten Exemplare des Rimac C_Two ausgeliefert werden, insgesamt sind 100 bis 150 zum Stückpreis von 1,78 Millionen Euro geplant. Danach geht es an die Weiterentwicklung. Firmengründer Mate Rimac ist das Concept Two nämlich immer noch zu zahm. Der Nachfolger soll rein für die Rennstrecke konzipiert werden. Offenbar ist selbst bei 1915 PS noch Luft nach oben.

Anzeige

Foto Christian Finke

Christian Finke
CEO AIL Leasing & Finance

„Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner zum Thema »Supersportwagen«. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“