Der Piz Boé im Zentrum der Sellarunde Der Piz Boé im Zentrum der Sellarunde
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Genussvolles Autofahren in grandiosem Bergpanorama

Sellarunde: Übers Sellajoch und Arabba rund um den Piz Boé

Auf der Sellarunde in den Dolomiten kann man Autos ihrem eigentlichen Zweck zuführen: Puren Fahrspaß erleben

Eine sehr beliebte Runde an der Grenze von Südtirol, Trentino und Veneto ist die sogenannte Sellarunde. Sie führt rund um den Piz Boé, der für sich selbst schon eine beeindruckende Sehenswürdigkeit ist, und ist vor allem bei Motorradfahrern sehr beliebt. Das kann man eigentlich unbesehen als Qualitätsmerkmal für den Fahrspaß und das Erlebnis einer Straße werten. Im Westen führt die Runde entlang des Sellajochs, das wir in diesem Artikel genauer vorstellen. Als Start für die Sellarunde bietet sich das beschauliche Wolkenstein in Gröden an. Von dort aus geht es los in Richtung Süden, auf das Sellajoch, also den ersten Pass, zu. Wir nehmen der Einfachheit halber an, dass es direkt am Sellajoch losgeht. Fährt man das Sellajoch von Norden nach Süden, biegt man an einer Abzweigung zunächst Richtung Süden und dann weiter nach Osten ab. Man befährt kurz darauf das Pordoijoch, das Teil der Großen Dolomitenstraße ist.

Wolkenstein in Gröden
Wolkenstein in Gröden bietet sich geradezu als Ausgangspunkt an für die Sellarunde an.

Vom Sellajoch übers Pordoijoch auf der Großen Dolomitenstraße nach Arabba

Dieser Pass führt auf knapp 16 km Länge nach Arabba. Größtenteils befindet man sich hier über der Baumgrenze. Teilweise aber auch aus nicht natürlichen Gründen. Denn für den Skitourismus wurden viele Bäume und Sträucher auch einfach abgeholzt, um eine möglichst große Pistenfläche zu erzeugen. Wie sehr der Wintersport hier im Vordergrund steht, bemerkt man daran, dass viele Lifte über die Straße führen. Das heißt indes nicht, dass im Sommer hier nichts los wäre – im Gegenteil. Ist man im August hier, darf man sich ob der Masse an Touristen, die den zahlreichen Bussen entsteigen, an einem Hotspot wähnen. Daher sollte man – zum Beispiel – entweder erst im September oder im August vor zehn Uhr die Serpentinen hier in Angriff nehmen.

Piz Boé
Der Piz Boé, um den sich die Sellarunde zieht.

Die Aussicht auf die zahlreichen sehenswerten Gipfel rundherum und vor allem der Blick vom Joch ins Tal, die Kehren der Straße bis Arabba entlang, sind offensichtlich kein Geheimtipp. Sie lohnen die Mühen der Anreise und Durchfahrt jedoch in jedem Fall. Die Straße hier bietet ungewohnt viel Grip, was das sichere Herausbeschleunigen aus den teils sehr engen, dennoch angenehm zu fahrenden Kehren, zu einem sportlichen Vergnügen macht.

Von Arabba in Italien geht es weiter über den Campolongo Pass nach Kurfar

Von Arabba, das in der Region Venetien liegt, geht es weiter Richtung Norden und Kurfar. Hier führt der Weg über den Campolongo Pass. Sein höchster Punkt liegt auf 1.875 Metern und ist damit die niedrigste Passhöhe auf der Sellarunde. Eingerahmt wird diese Teilstrecke vom stets gut sichtbaren Marmolata-Gletscher. Auch hier kann man auf der Passhöhe bei verschiedenen Möglichkeiten einkehren. Auch über Nacht kann man hier bleiben und sich dann von dieser Basis aus auf verschiedene Wanderrouten begeben.

Blick vom Steviola auf den Sellastock
Blick vom Steviola auf den Sellastock. Foto: PR Valgardena.it

Bilderbuch-Alpenromantik auf der Sellarunde in den Dolomiten

Viel sattes Grün erfreut entlang des Campolongo Passes das Auge. Seien es die saftigen Bergwiesen oder das Nadelgehölz. Beides verströmt Bilderbuch-Alpenromantik. Dazu im Hintergrund die gepuderzuckerten Gipfel der Dolomiten – herrlich. Auch in Kurfar – italienisch: Corvara – angekommen, bieten sich etliche Wanderungen an. Es ist auch einer der ersten Orte der Gegend, die touristisch erschlossen wurden und die diesen Wirtschaftszweig für sich entdeckten, und zwar schon im 18. Jahrhundert. Auf 1.568 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, ist man im Sommer ein Sonnenplateau und im Winter recht schneesicher.

Grödner Joch mit Lichtstimmung
Das Grödner Joch lässt sich ebenfalls auf der Sellarunde bewundern. Foto: PR valgardena.it

Weiter geht es auf das Grödner Joch - Blick frei auf die Cirspitzen

Die Sellarunde biegt nun von Kurfar aus nach Westen ab auf das Grödner Joch. Nirgendwo auf dieser Kreisfahrt kommt man dem beeindruckenden und pittoresken Gebirgsstock so nahe wie hier. Nicht nur auf der Passhöhe ist die Aussicht schlicht sensationell. Auf 2.121 Metern Meereshöhe überblickt man unter anderem die Cirspitzen, die Fanesgruppe, den Brunecker Turm im Sellamassiv oder den Langkofel.

Panorama von Sellastock und Langkofel
Panorama von Sellastock und Langkofel. Foto: PR Valgardena.it

Von Corvara/Kurfar nach Wolkenstein in Gröden

Auf den etwa 21 Kilometern von Corvara Richtung Wolkenstein möchte man immer wieder einfach stehenbleiben und den fantastischen Ausblick genießen. Einige Stellen bieten sich dazu auch an, ohne den Verkehr dabei aufzuhalten. Es fällt auf, dass die Ortsschilder hier dreisprachig gehalten sind. Denn neben Deutsch und Italienisch wird auch von einigen Bewohnern und Bewohnerinnen des Grödnertals noch Ladinisch gesprochen.

Sellajoch
Das Sellajoch, Dreh- und Angelpunkt der Sellarunde. Foto: Aleksandr Zykov via flickr unter CC BY-SA 2.0

Bevor man nun nach Wolkenstein durchfährt, muss man, um die Sellarunde abzuschließen, noch die Cirspitzen besuchen und unbedingt aus der Nähe anschauen, auch wenn man sie nicht gleich besteigen muss. Außerdem gilt es, den letzten Pass mitzunehmen. Über das Sellajoch führt ein Weg auch nach Canazei. Es führt mit 2.240 Metern über Normalnull am höchsten hinauf bei dieser Tour.

Wichtige Frage: Ist das Sellajoch offen?

Unbedingt einplanen sollte man die Straßensperre des Sellajochs in den Monaten Juli und August. Dann sind nämlich jeweils am Mittwoch von 9 Uhr bis 16 Uhr die Zufahrten dicht, es sei denn man sitzt in einem Auto mit Elektroantrieb oder in einem der öffentlichen Busse. Noch ausführlicher beschreiben wir das Sellajoch und was sie auf und neben der Strecke hier unternehmen können übrigens auch in diesem Artikel.

So lange dauert die Sellarunde

Die reine Fahrzeit, wie man sie normalerweise berechnet, wenn man einfach von A nach B kommen will, könnten wir für die Sellarunde mit den Abstechern nach Wolkenstein und Canazei mit gut zwei Stunden angeben. Nicht allzu lang für die ca. 74 Kilometer. Allerdings kann sich diese Zeit auch ganz leicht auf einen ganzen oder gleich mehrere Tage ausdehnen. Schließlich gibt es eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten entlang der Route und es lohnt sich an so vielen Stellen anzuhalten und einfach nur das Panorama zu genießen, dass man schwerlich eine Prognose über die endgültige Dauer abgeben kann. Zumal diese ja auch vom eigenen Typ abhängt, wie viel man sehen oder wie schnell man fahren möchte. Hinfahren, auf die Sellarunde, und diese Fahrt mit allem was dazugehört, zu genießen, ist aber ein ganz sicherer Tipp.

Die Sellarunde auf der Karte

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Foto Christian Finke

Christian Finke
CEO AIL Leasing & Finance

„Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner zum Thema »Sportwagen und Luxusfahrzeuge«. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“